Samstag, 9. Mai 2009

Werden wir aus der Wirtschaftskrise lernen?


Im Blickpunkt

Jede Krise bietet zugleich eine Chance, Dinge grundlegend zu verändern. Wenn es nicht so gut läuft, ist einfach die Bereitschaft höher, über die Grundlagen des eigenen Lebens und der Gesellschaftsordnung in der man lebt nachzudenken und Alternativen in Erwägung zu ziehen.

Gesellschaftliche Umbrüche
1989 fiel der Eiserne Vorhang, das ist jetzt 20 Jahre her. Monate davor konnte sich niemand vorstellen, dass es im sowjetischen Macht- und Einflussbereich derart gravierende Veränderungen geben würde. Ich denke, das kapitalistische System in seiner bisher praktizierten Form, steht heute vor einer ähnlichen Herausforderung, wie das kommunistische System 1989.

Neue Perspektiven
Entscheidend wird sein, welche Weichen für die Zukunft gestellt werden: Setzen sich jene Kräfte durch, die die Krise durchtauchen möchten, um dann in etwa so weiter zu machen, wie zuvor oder kommt es zu echten Veränderungen.

Der Psychoanalytiker und Sozialpsychologe Erich Fromm verwies in seinen Analysen auf zwei Einflussgrößen, die die menschliche Existenz in der Vergangenheit gravierend beeinflusst haben: "Bisher war der Mensch während seiner gesamten Geschichte durch zwei Faktoren in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt: durch die Anwendung von Gewalt von seiten der Herrschenden (besonders dadurch, dass diese in der Lage waren, Abweichler umzubringen) und - was noch wesentlicher war - dadurch, dass alle vom Hungertod bedroht waren, die nicht bereit waren, die ihnen auferlegten Bedingungen in bezug auf ihre Arbeit und ihre soziale Existenz zu akzeptieren. "

Die gegenwärtige Diskussion über die Wirtschaftskrise ist oft sehr eng beschränkt auf Maßnahmen im Rahmen des bestehenden Systems. Viele politische Initiativen zielen darauf ab, das alte System zu "retten". Es wird zu wenig nachgedacht, wie es auch anders gehen könnte.

Ansatzpunkte für Veränderung
Stellen Sie sich vor, die politischen und wirtschaftlichen Führer dieser Welt würden sich gemeinsam darauf konzentrieren, die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern. Hätte dieses Ziel eine hohe Priorität, wäre es schon längst umgesetzt. Denn mit unseren heutigen technischen und logistischen Möglichkeiten ist dieses Ziel keine Utopie mehr. Kein Kind müsste mehr verhungern.

Stellen Sie sich vor, kluge Forscher auf der ganzen Welt würden sich darauf konzentrieren, umweltfreundliche Technologien zu entwickeln, die dazu beitragen, dass die Menschen im Einklang mit der Natur leben können. Unser Planet Erde würde langfristig geschont und die Menschen würden in einer gesünderen Umgebung leben.

Stellen Sie sich vor, Bürger in demokratisch regierten Staaten würden sich ihrer politischen Möglichkeiten bewusst. Sie würden zum Beispiel aktiv formulieren welche Art von Politikern sie wählen werden und welche politischen Schwerpunkte sie sich erwarten. Qualifizierte Internetforen könnten hilfreich sein, dass eine gewaltige Menge an Bürgern untereinander kommunizieren und sich auf gemeinsame Schwerpunkte einigen.

Wichtig ist die Erkenntnis, dass auch der einzelne Bürger etwas tun kann, dass er nicht nur abhängig ist vom System, sondern dass er sich emanzipieren kann.

Einladung zum Mitgestalten
Wo sehen Sie Ansatzpunkte für eine Veränderung? Welche Probleme sollten vordringlich behandelt werden? Welchen Themen sollten Österreichs Politiker besondere Aufmerksamkeit schenken?
Sie können direkt im Blog einen Kommetar schreiben oder mir per E-Mail antworten.

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