Mittwoch, 4. Mai 2011

Gerhard Zadrobilek und Brigitte Jank unterstützen Gesundheitsvorsorge


Harris Janisch, Gerhard Zadrobilek, Brigitte Jank
Foto: Karl Ebinger
 Ein zentrales Anliegen, des heuer zum zweiten Mal ausgetragenen "ImpulsPro-Tages" der Wiener Lebens- und Sozialberaterberater, Sportwissenschaftler und Ernährungsberater, ist die Förderung der Gesundheitsvorsorge. (14. Mai 2011 im Gewerbehaus der Wirtschaftskammer) Mit diesem Tag wird auf die Wichtigkeit der Gesundheitsvorsorge im Bereich des Arbeitslebens hingewiesen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement sollte nach Meinung der Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer Brigitte Jank zu einer zentralen Managementaufgabe werden. Statistiken belegen, dass sich in Österreich etwa jeder Fünfte gesundheitlichen Belastungen am Arbeitsplatz ausgesetzt fühlt. Krankenstände würden den österreichischen Unternehmen rund 7 Milliarden EUR pro Jahr kosten. Es sei den Unternehmen anzuraten, so Jank weiter, betriebliche Gesundheitsförderung zu betreiben. Es gäbe Unternehmen die durch derartige Maßnahmen bis zu 45% der Krankenstände reduzieren konnten.
Haris Janisch, Berufsgruppenobmann der Wiener Lebens- und Sozialberater verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass betriebliche Gesundheitsförderung als Zusatzeffekt dazu führen könnte, die Kommunikation im Unternehmen zu verbessern, Teambildung zu fördern und das Arbeitsklima zu verbessern.
Um das Anliegen der Gesundheitsvorsorge einer breiteren Öffentlichkeit nahe zu bringen, wurde der frühere Radsportprofi Gerhard Zadrobilek gewonnen, der heute als Wirtschaftscoach und Motivationstrainer tätig ist. Zadrobilek sprach seine Erfahrungen aus dem Hochleistungssport an. Ihm sei es ein Anliegen, Menschen darin zu unterstützen, ihre Balance im Leben zu finden. Dies sei auch die Grundlage um im Lebern längerfristig erfolgreich zu sein und Freude am Leben zu haben.

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Donnerstag, 10. März 2011

Beatrix Karl über Bildungspolitik und Familie


Dr. Beatrix Karl zu Gast beim Österr. Familiennetzwerk
(c) Foto: Karl Ebinger, 2011
 Wissenschaftsministerin Dr. Beatrix Karl sprach in Wien auf Einladung des Österreichischen Familiennetzwerkes, vertreten durch Prof. Günter Danhel, zum Thema Bildungspolitik und Familie. Sie verwies darauf, dass ca. 10 Prozent der Studierenden bereits eine Familie hätten. Sie setze sich für eine Verbesserung der Kinderbetreuungseinrichtungen an den Hochschulen ein und für eine entsprechende Beratung. Bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien sowohl StudentInnen als auch die MitarbeiterInnen an den Hochschulen betroffen.

Generell sprach die Wissenschaftsministerin die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule an. Sie sehe auf die Zukunft gesehen die LehrerInnen in einer zentralen Rolle. Sie würde mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied an dem Projekt "LehreInnenausbildung Neu" arbeiten, mit dem Ziel die Ausbildung der PädagogInnen zu verbessern.

In der Diskussion wurden die Rahmenbedingungen für Familien und StudentInnen angesprochen. Etwa die Sparmaßnahmen bei der Familienbeihilfe oder die Aussetzung der Familienbeihilfe während des sozialen Jahres. Auch die zu hohe StudentInnenanzahl in manchen Studienrichtungen bei gleichzeitig hoher Dropout-Quote wurde angesprochen. Frau Karl meinte, sie würde ein ehrlicheres System anstreben, das in Richtung Studienplatzfinanzierung gehe. Gleichzeitig müsse man sich jedoch bewusst sein, dass parallel dazu die realen Kapaziäten der Hochschulen eingeschätzt und festgelegt werden sollten.

Kritisch angemerkt wurde, dass für die Berufswahl nicht nur Beratung, sondern auch die Möglichkeit von Praktika in Erwägung gezogen werden sollte. Auch sei die Frage zu stellen, inwieweit HochschullehrerInnen auf ihren Autrag zu "lehren" genügend vorbereitet seien.

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Samstag, 19. Februar 2011

Der Markt hat nicht immer recht - Wilfried Stadlers Sicht der Finanzmarktkrise

Der frühere Bankmanager Dr. Wilfried Stadler, derzeit Konsulent für das Bankhaus Spängler in Salzburg und Mitherausgeber der österreichischen Wochenzeitschrift "Die Furche" hat ein bemerkenswertes Buch zum Thema "Finanzmarktkrise" geschrieben. Er trifft den Kern des Problems, wenn er meint: "Auch im vierten Jahr der Krise können wir noch nicht zur Tagesordnung übergehen. Die kostspielige Symptomverlagerung von der Bankwirtschaft in die Staatsbudgets bedroht die Kreditwürdigkeit der öffentlichen Haushalte in einer Weise, die sogar den Zusammenhalt der Euro-Zone in Frage stellt."

Dr. Wilfried Stadler
In diesem Zusammenhang sollte man sich vor Augen führen, dass sich der Schuldenstand Österreichs wie folgt entwickelt hat: Im Jahre 2007 betrugen die Staatsschulden ca. 161,2 Milliarden EUR, was einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 59,3 % entspricht. Ende 2010 hingegen lagen die Staatsschulden bereits bei 198,4 Milliarden oder 70,1 % des BIP. Anläßlich einer Pressekonferenz in Wien verwies Herr Stadler darauf, dass diese Entwicklung zu einer "Verschärfung der Verteilungsprobleme" führen werde. Ergänzend sei vermerkt, dass durch Staatsschulden in Höhe von fast 200 Milliarden EUR Kreditzinsen pro Jahr anfallen, die in Richtung von 8 Milliarden EUR  gehen. (siehe auch http://www.staatsschulden.at/ )

Trotz dieser dramatischen Entwicklung ist das Bewusstsein für notwendige, substanzielle Reformschritte noch eher schwach ausgeprägt. Der Autor hat das treffend formuliert: " ... bis heute fehlt eine vertiefte Diskussion über die offenkundigen Systemmängel bisher hochgehaltener Dogmen und das damit verbundene Eingeständnis, dass es nicht nur oberflächlicher Korrekturen, sondern eines echten Paradigmenwechsels bedarf, um eine Wiederholung der Finanz-und Wirtschaftskrise zu verhindern." Diese Aussage wiegt schwer.

Als weiteres Risikofeld ortet der Finanzexperte die sogenannten Schattenbanken. "Diese oft in Steueroasen gegründeten Investitionsgesellschaften ermöglichten es den Banken, unter Ausnützung aller regulatorischen Möglichkeiten trotz knappen Eigenkapitals außerhalb ihrer eigenen Bilanz hohe Investitionen zu tätigen." Diese "Schattenbanken" würden sich über geltende Spielregeln hinwegsetzen und "außerhalb der Lichtkegel der Kontrollscheinwerfer der Notenbanken" agieren. Seinen Informationen zufolge würden derzeit ca. 1,3 Mal so viel Geschäftsvolumen über Schattenbanken abgewickelt als im "transparenten" Sektor der Geldwirtschaft.

Wilfried Stadler beschreibt in seinem Buch mit dem Detailwissen eines Insiders, wie es zur Krise kam, welche problematischen Weichen gestellt wurden und welche Lösungsansätze er persönlich sehen würde, künftige Krisenentwicklungen einzudämmen. Dazu ein Schlaglicht: ".. es bedarf schmerzhafter Korrekturen an verfehlten Systemelementen. Damit das Bankensytem wieder zum Dienstleister der Realwirtschaft wird, muss die richtige Reihenfolge wieder lauten: Wertschöpfung vor Geldschöpfung."

Im Schlusskapitel des Buches geht der Autor auf das Verhältnis von Politik und Wirtschaft und auf ethische Fragen ein. "Wenn wir nicht eine Welt wollen, in der der Mensch nur mehr als Arbeitskraft und Konsument zählt, während er uns als unverwechselbare Person immer gleichgültiger wird, sollten wir respektieren, dass Wirtschaft und Ethik keine Alternativen sind: Eines setzt vielmehr das andere voraus."

Wilfried Stadler: Der Markt hat nicht immer recht - Über die wirklichen Ursachen der Finanzmarktkrise und wie wir die nächste vermeiden können. Linde Verlag, Wien 2011. http://www.lindeverlag.at/

Wer an der Expertise von Wilfried Stadler und vertiefenden Analysen interessiert ist, kann ihn auch als Vortragenden gewinnen. Die Redneragentur topspeaker, gegründet von Heidi Glück, ehemalige Beraterin und Pressesprecherin unter Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel, wird dabei gerne behilflich sein. http://www.topspeaker.at/

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