Dienstag, 22. Dezember 2009

Familie und Familien-Entwicklung in Österreich

Wie ist es um die Familie in Österreich bestellt? Dieser Frage geht die Studie "Generations and Gender Survey (GGS)" auf den Grund. In Österreich wurden 5000 Personen zwischen 18 und 45 Jahren befragt.

Wie viele Kinder wünschen sich Männer und Frauen in Österreich? Welche Einflüsse bestimmen die Entscheidung ein Kind zu zeugen? Wie stabil sind Partnerschaften in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie z.B. Deutscland oder Frankreich?

Wie wirkt sich eine relgiöse Grundeinstellung der Eltern auf den Kinderwunsch aus? Welchen Einfluss hat der Bildungsgrad einer Familie auf die Anzahl der Kinder? Sind es eher persönliche oder ökonomische Aspekte, die in die Entscheidung für oder gegen ein Kind einfließen?

Anhand empirischer Daten gibt die GGS-Studie 2008/2009 Anhaltspunkte über den gegenwärtigen Stand der Familie in der österreichischen Gesellschaft und bietet Ansatzpunkte über eine verantwortungsbewusste Familien- und Sozialpolitik in Österreich nachzudenken.

Studie Familienentwicklung in Österreich

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Dienstag, 21. Juli 2009

Der Krug geht so lange zum Brunnen
bis er bricht

Über die Unbelehrbarkeit der Finanzjongleure

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat viele Menschen zum Nachdenken gebracht. Schon zu Beginn stellte sich die Frage, werden die verantwortlichen Politiker die Kraft haben, die merkwürdigen Spielregeln der Geld- und Zinspolitik zu verändern und die Auswüchse der Spekulationsgeschäfte entscheidend einzudämmen? Oder werden sich die beharrenden Kräfte durchsetzen, die nur darauf warten, weiter zu "wirtschaften" als wäre nichts geschehen.

Nichts dazu gelernt
Im Moment häufen sich die Signale, dass jene Kräfte Oberwasser bekommen, die die Krise einfach aussitzen wollen ohne nur das Geringste zu verändern. So meinte kürzlich der US-Präsident Barack Obama in einem Interview mit dem TV-Sender PBS: "Man hat nicht den Eindruck, dass bei den Leuten an der Wall Street irgendwelche Reue aufkommt." Schon Mitte Juli war unter orf.at zu lesen: "Was anfangs als geniale Idee gegolten hatte, wurde zum Auslöser der globalen Wirtschaftskrise: Kredite wurden zerlegt und mit anderen Krediten gebündelt, bis am Ende undurchsichtige Finanzprodukte übrig blieben, die sich gut verkaufen ließen. Das endete im Finanzdebakel. Aber ausgerechnet dieses Geschäft erlebt nun ein Comeback - mit Hilfe der Zentralbanken. Erste Geldhäuser wittern bereits wieder das große Geschäft."

Am 18. Juli 2009 gingen Meldungen über Quartalszahlen bei großen amerikanischen Banken ein: Während die US-Realwirtschaft leidet - hohe Arbeitslosenzahlen, Rekorddefizit und Millionen von Hausbesitzern, die ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen können - fahren große Banken plötzlich satte Gewinne ein. So überraschte etwa die US-Bank Citigroup mit einem Gewinn von 4,3 Milliarden US-Dollar. Ebenfalls gute Gewinne vermeldeten die beiden US-Großbanken JPMorgan Chase und Goldman Sachs. Welche Leistungen haben sie in dieser kurzen Zeit erbracht? Für die Analysten ist klar, hier wird kräftig an der Spekulationsschraube gedreht. Auf diese Weise wurde z.B. im Sommer der Ölpreis künstlich in die Höhe getrieben.

Trotzdem wird nichts beim Alten bleiben
Mittelfristig wird sich die Krise der Realwirtschaft weiter verschärfen. Besonders dann, wenn die angekündigten Maßnahmen der Politiker, die jeweilige Finanzaufsicht zu verstärken oder die generellen Spielregeln der Geldwirtschaft zu hinterfragen, kaum umgesetzt werden. Im Moment verhalten sich die führenden Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft wie ein Arzt, der einen Krebspatienten schmerzstillende Mittel verabreicht, um ihn zu beruhigen. Das dicke Ende lässt jedoch nicht lange auf sich warten.

Gefragt sind auch die Bürger der einzelnen Staaten. Haben sie ein Bewusstsein dafür, was hier eigentlich gespielt wird? Oder überlassen sie das Denken den "Fachleuten"? Muss es erst zu sozialen Spannungen kommen, bevor sich etwas bewegt? Wenn man den Lebensweg von Nelson Mandela betrachtet und den Prozess verfolgte, bis schließlich grundlegende Änderungen in Südafrika möglich wurden, kann man ermessen, dass letzlich kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Es dämmert mehr und mehr Menschen, dass das gegenwärtige Wirtschaftssystem an einem Scheideweg angelangt ist. Wir stehen vor der Wahl: Wollen wir ein Wirtschaftssystem, das den Großteil der Menschen immer mehr zu Rädchen in einem globalen Casinospiel verkommen lässt oder wollen wir ein Wirtschaftsystem, das sich wieder an den Bedürfnissen aller Menschen orientiert? Wir leben in einer spannenden Zeit und es ist die Zeit gekommen, aktiv mitzugestalten, jeder auf seine Weise.
Ermutigend ist, dass in Österreich zur Zeit ernsthaft über die Verantwortung mehrerer Finanzminister diskutiert wird, die es befürwortet haben, dass öffentliches Geld in großem Stil für hochspekulative Geschäfte eingesetzt wird. Siehe auch in anderem Zusammenhang - Cross Border Leasing.

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Samstag, 9. Mai 2009

Werden wir aus der Wirtschaftskrise lernen?


Im Blickpunkt

Jede Krise bietet zugleich eine Chance, Dinge grundlegend zu verändern. Wenn es nicht so gut läuft, ist einfach die Bereitschaft höher, über die Grundlagen des eigenen Lebens und der Gesellschaftsordnung in der man lebt nachzudenken und Alternativen in Erwägung zu ziehen.

Gesellschaftliche Umbrüche
1989 fiel der Eiserne Vorhang, das ist jetzt 20 Jahre her. Monate davor konnte sich niemand vorstellen, dass es im sowjetischen Macht- und Einflussbereich derart gravierende Veränderungen geben würde. Ich denke, das kapitalistische System in seiner bisher praktizierten Form, steht heute vor einer ähnlichen Herausforderung, wie das kommunistische System 1989.

Neue Perspektiven
Entscheidend wird sein, welche Weichen für die Zukunft gestellt werden: Setzen sich jene Kräfte durch, die die Krise durchtauchen möchten, um dann in etwa so weiter zu machen, wie zuvor oder kommt es zu echten Veränderungen.

Der Psychoanalytiker und Sozialpsychologe Erich Fromm verwies in seinen Analysen auf zwei Einflussgrößen, die die menschliche Existenz in der Vergangenheit gravierend beeinflusst haben: "Bisher war der Mensch während seiner gesamten Geschichte durch zwei Faktoren in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt: durch die Anwendung von Gewalt von seiten der Herrschenden (besonders dadurch, dass diese in der Lage waren, Abweichler umzubringen) und - was noch wesentlicher war - dadurch, dass alle vom Hungertod bedroht waren, die nicht bereit waren, die ihnen auferlegten Bedingungen in bezug auf ihre Arbeit und ihre soziale Existenz zu akzeptieren. "

Die gegenwärtige Diskussion über die Wirtschaftskrise ist oft sehr eng beschränkt auf Maßnahmen im Rahmen des bestehenden Systems. Viele politische Initiativen zielen darauf ab, das alte System zu "retten". Es wird zu wenig nachgedacht, wie es auch anders gehen könnte.

Ansatzpunkte für Veränderung
Stellen Sie sich vor, die politischen und wirtschaftlichen Führer dieser Welt würden sich gemeinsam darauf konzentrieren, die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern. Hätte dieses Ziel eine hohe Priorität, wäre es schon längst umgesetzt. Denn mit unseren heutigen technischen und logistischen Möglichkeiten ist dieses Ziel keine Utopie mehr. Kein Kind müsste mehr verhungern.

Stellen Sie sich vor, kluge Forscher auf der ganzen Welt würden sich darauf konzentrieren, umweltfreundliche Technologien zu entwickeln, die dazu beitragen, dass die Menschen im Einklang mit der Natur leben können. Unser Planet Erde würde langfristig geschont und die Menschen würden in einer gesünderen Umgebung leben.

Stellen Sie sich vor, Bürger in demokratisch regierten Staaten würden sich ihrer politischen Möglichkeiten bewusst. Sie würden zum Beispiel aktiv formulieren welche Art von Politikern sie wählen werden und welche politischen Schwerpunkte sie sich erwarten. Qualifizierte Internetforen könnten hilfreich sein, dass eine gewaltige Menge an Bürgern untereinander kommunizieren und sich auf gemeinsame Schwerpunkte einigen.

Wichtig ist die Erkenntnis, dass auch der einzelne Bürger etwas tun kann, dass er nicht nur abhängig ist vom System, sondern dass er sich emanzipieren kann.

Einladung zum Mitgestalten
Wo sehen Sie Ansatzpunkte für eine Veränderung? Welche Probleme sollten vordringlich behandelt werden? Welchen Themen sollten Österreichs Politiker besondere Aufmerksamkeit schenken?
Sie können direkt im Blog einen Kommetar schreiben oder mir per E-Mail antworten.

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Samstag, 11. April 2009

Friedenskonferenz in Wiener UNO




Foto: UPF, Wien

Im Blickpunkt
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2009 unter das Motto "Year of Reconciliation" gestellt (Jahr der Versöhnung). An der UNO in Wien veranstaltete die Universal Peace Federation (UPF) gemeinsam mit anderen NGO´s am 8. April 2009 eine internationale Konferenz zum Thema "Reconciliation and the Role of Global Peace Festivals", um die Ziele der UNO zu unterstützen.

Projekte und Initiativen
Im Rahmen der Konferenz, mit etwa 300 Teilnehmern, wurden verschiedene Projekte und Initiativen vorgestellt, die sich mit bestehenden Konfliktherden auseinandersetzen. Dr. Klaus Renoldner, Arzt und Vorsitzender des NGO Comittee on Peace, sprach über die Bemühungen seiner Organisation, die Entwicklung von Atomwaffen zu stoppen. Er verwies auf Aussagen, die US-Präsident Obama während seiner Europareise gemacht hat.
Lilly Gundacker von der Frauenföderation für Weltfrieden berichtete über das Projekt "Brücke des Friedens". Es bringt Menschen aus verfeindeten Nationen, Völkern und Kulturen persönlich zusammen. Ziel ist, sich gegenseitig besser kennen zu lernen und erste Schritte in Richtung Versöhnung zu gehen. Stefan Maier, Nahost-Kordinator von Caritas Österreich, beschrieb das Projekt "Caritas Peace Campus", das seit 1999 einmal im Jahr Jugendliche aus dem Nahen Osten zusammenbringt, um Konflikte und Spannungen abzubauen und für die Jugendlichen die Vision einer friedvolleren Welt real werden zu lassen. Mag. Gudrun Kramer, Ko-Direktorin von IIPC Austria, sprach über Voraussetzungen, die es ermöglichen, Konflikte zu bearbeiten und schließlich aufzulösen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung sprach Dr. Yong Cheol Song, Vorsitzender von UPF Europa, über Ziele und Bedeutung der Global Peace Tour im Jahr 2009. Das Weltsozialforum war vertreten durch Dr. Leo Gabriel. Er betonte die Chancen, die die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise bieten würde, um zu einer friedlicheren Welt zu kommen. Es gelte die Auswüchse eines "Kapitalismus in seiner neoliberalen Spielart" zu überwinden.
P. Haider, Koordinator des GPF berichtete über seine Initiativen, die Abhaltung eines Global Peace Festivals in Österreich zu ermöglichen. Von diplomatischer Seite am Podium vertreten waren Kairat Abdrakhmanov, Botschafter von Kasachstan und Dr. Jargalsaikhan Enkhsaikhan, Botschafter der Mongolei. Sie sprachen über die Situation ihrer Länder und über ihre Erfahrungen mit der Abhaltung von Global Peace Festivals.
Die beiden Sitzungen der Konferenz wurden kompetent und menschlich berührend moderiert von Dr. Christian Brünner und Zena Eggough. Großen Anteil am Zustandekommen dieser erfolgreichen Konferenz hatte Peter Haider, Generalsekretär der UPF in Österreich. Für den kulturellen Rahmen der Veranstaltung sorgte der Vienna Peace Choir mit Liedern wie "Let there be Peace on Earth", die allen Teilnehmern der Konferenz zu Herzen gingen.

Grußbotschaften zur Konferenz sandten
Werner Faymann, Österreichischer Bundeskanzler
"Dass Menschen friedlich miteinander leben, liegt auch an ihnen selbst und daran, wie sie ihren Alltag gestalten. Wo Menschen einander zuhören und den Dialog zulassen, wo Menschen Toleranz und Offenheit für andere Lebensweisen, andere Kulturen und andere Religionen zeigen, werden sie Gemeinsames erkennen. Das gilt für Bereiche wie Kunst und Sport, aber ebenso in der Wissenschaft, der Wirtschaft oder in sozialen Belangen. Das gilt nicht zuletzt auch ganz entschieden in der Politik."
Mag. Franz Voves, Landeshauptmann Steiermark
"Jedes Geschehen von Gewalt, jedes gewaltsam ausgelöschte Menschenleben ist eines zuviel. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten und uns bemühen, dass Krieg und Gewalt - nicht nur in ihrer körperlichen, sondern auch in ihrer verbalen Dimension - in unserer heutigen Welt immer weniger Platz finden und der Gedanke des Friedens, der Toleranz, der Solidarität sowie der völkerverbindenden Freundschaft auf weiterhin fruchtbaren Boden fällt."

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Dienstag, 7. April 2009

Internet-Einkauf: Sparen oder draufzahlen

Problem
In Zeiten wirtschaftlicher Anspannung versuchen die Konsumenten günstige Angebote zu nützen. Die gibt es teilweise im Internet. Doch manche Angebote können teuer werden, unseriöse Anbieter erweisen sich als Stolpersteine.

Mögliche Fallen
Im Jahr 2008 wurden vom Internet Ombudsmann, einer außergerichtlichen Schlichtungsstelle, 7353 Beschwerden bearbeitet, die sich auf Probleme mit Internetgeschäften bezogen. Tendenz steigend. Allein im März 2009 meldeten sich über 1000 betroffene Konsumenten. Vorsicht ist geboten, wenn auf einer Anbieter-Homepage kein vollständiges Impressum vorhanden ist oder exotische Firmenstandorte auftauchen. Weitere Alarmzeichen sind laut AK-Konsumentenschützer Harald Glatz versteckte oder fehlende Preise, spärliche Informationen über das Rücktrittsrecht von Konsumenten oder das Zusenden von Rechnungen mit anwaltlichem Begleitschreiben ohne Gegenleistung. Aber auch manche Gratis-Download-Seiten erweisen sich bei näherem Hinsehen als versteckte kostenpflichtige Angebote.

Schutzmaßnahmen
Um über das Internet günstig einkaufen zu können ist es vor allem wichtig, seriöse Anbieter von unseriösen zu unterscheiden. Internet Ombudsmann Bernhard Jungwirth verweist auf die eigene Homepage http://www.ombudsmann.at/ - dort ist eine Watchlist von Anbietern zu finden, die bereits in mehrere Beschwerdefälle verwickelt waren. Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer unterstützt durch sein Ministerium den Trägerverein des Internet Ombudsmannes und bekräftigte in einer Pressekonferenz, dass diese Unterstützung auch in Zukunft gegeben sein werde. Er erwähnte kopfschüttelnd, dass in seiner Familie selbst jemand eine unerwünschte Rechnung erhalten habe.


Bernhard Jungwirth, Harald Glatz, Rudolf Hundstorfer

Handelnde Personen

Bernhard Jungwirth, Internet Ombudsmann
Leitet die außergerichtliche Schlichtungsstelle, informiert und bietet mit seinem Team kostenlose Beratung bei Problemen mit "schwarzen Schafen" in der Internetbranche.

Rudolf Hundstorfer, Konsumentenschutzminister
Tritt für Maßnahmen im Rahmen des EU-Rechts ein, fordert Aufklärungsarbeit und mehr Transparenz im Geschäftsverkehr

Harald Glatz, AK-Konsumentenschützer
Fordert besseren Verbraucherschutz und die Anpassung der EU-Fernabsatz-Richtlinie aus dem Jahre 1997 an die heutigen Gegebenheiten. Möchte in Österreich ein verbessertes Rücktrittsrecht insbesondere dann, wenn vom Anbieter keine klare Bestellnachricht gesendet wurde.

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Samstag, 4. April 2009

Wie den Jugendlichen Arbeit geben?

Problem
Die Arbeitslosigkeit unter den 20- bis 24-Jährigen in Österreich steigt dramatisch an. Ende Februar 2009 waren waren fast 36.900 Personen dieser Altergruppe auf Jobsuche. Im Vergleich dazu waren es bei den unter 19-Jährigen 10.529 Personen.

Aktuelle Maßnahmen und Forderungen
Sozialminister Rudolf Hundstorfer sieht einen Schwerpunkt in der Lehrstellenförderung. "Praktisch alle Lehrplätze in Österreich – das sind immerhin rund 127.000 – werden monatlich im Durchschnitt mit 230 Euro pro Lehrling gefördert. Insgesamt investiert der Bund heuer 357,1 Mio. Euro in die Lehrstellenförderung. Das sind um 23,4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr." Zusätzlich will der Sozialminister 120 Millionen Euro für die Unterstützung der 19- bis 24-Jährigen einsetzen, um ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Die Grüne Sprecherin für ArbeitnehmerInnenpolitk, Nationalratsabgeordnete Birgit Schatz, steht den Ankündigungen skeptisch gegenüber und verweist auf früher gemachte Zusagen des Sozialministers. Sie verweist auf die Tatsache, dass junge Menschen immer weniger Vollzeitjobs erhalten. Der Anteil junger Menschen bis 30 in den Bereichen atypischer Beschäftigung sei relativ hoch, besonders bei den LeiharbeiterInnen und geringfügig Beschäftigten. "Ca. 70% aller LeiharbeiterInnen (insgesamt 68081 im Jahr 2008) sind junge ArbeitnehmerInnen, die Hälfte davon ist armutsgefährdet und verdient weniger als 800 Euro."

Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf von der FPÖ forderte, dass im Bundesdienst 1000 neue Lehrstellen geschaffen werden sollten. Für den öffentlichen Dienst sind laut Sozialminster Hundstorfer folgende Maßnahmen geplant: 2500 zusätzliche KinderpädagogInnen für Wien (Gratiskindergarten), 1000 neue Polizeibeamte (davon 450 in Wien) und die Ausbildung von mehr als 2000 neuen Pflegekräften über das AMS.

Handelnde Personen

Rudolf Hundstorfer, Sozialminster
Bringt als Sozialminister zahlreiche Vorschläge ein. Inwieweit die eingeleiteten Maßnahmen umgesetzt werden und Wirkung zeigen, muss sich erst herausstellen.


Mag.a Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen
Tritt für den Ausbau der Kapzitäten an berufsbildenden Schulen ein und fordert ein Praktikumsgesetz für angehende Akademiker, das "eine klare Abgrenzung zwischen Ausbildungsverhältnis, Volontariat und normalem Arbeitsverhältnis ermöglicht". Dadurch soll der eventuelle Mißbrauch von Praktikumsplätzen gestoppt werden.

Dr. Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftsminster
Möchte in Zusammenarbeit mit dem Sozialminister neue Ausbildungsplätze für Jugendliche zur Verfügung stellen.

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Donnerstag, 26. März 2009

Engpässe bei Umsetzung des Gratiskindergartens in Wien

Problem
Der amtierende Wiener Bürgermeister Michael Häupl hat angekündigt, dass der Kindergartenbesuch in Wien für Kinder von 0 bis 6 Jahren ab September 2009 "gratis" sein soll. Für die betroffenen Eltern sind jedoch noch viele Detailfragen offen.

Offene Fragen
Wie sieht die Förderung bei Städtischen Kindergärten, privaten Kindergärten, Kindergruppen und Tagesmüttern aus?
Wird es in Wien genug KindergartenbetreuerInnen bzw. Kindergartenplätze geben?
Was geschieht mit Eltern aus Niederöstereich, deren Kinder in Wien einen Kindergarten besuchen?

Scheidende Stadträtin Grete Laska
Grete Laska gab in ihrer letzten Gemeinderatssitzung als Stadträtin am 26. März 2009 folgende Präzisierungen bekannt:
Basis für die Förderung ist ein monatlicher Höchstbeitrag von EUR 226. (angelehnt an den Monatsbeitrag in Gemeindekindergärten)
Die Regelung soll für Städtische Kindergärten, private Kindergärten, Kindergruppen und Tagesmütter gelten, die "im System" sind. Diese Formulierung ist noch nicht ganz klar, bedeutet jedoch, dass es sich um Institutionen handelt, die auch jetzt schon von der Stadt Wien gefördert werden.
Eltern, die ihre Kinder in privaten Einrichtungen haben, wo es Zusatzangebote wie z.B. Fremdsprachenförderung gibt, müssen über den Differenzbetrag zu den EUR 226 mit den jeweiligen Anbietern verhandeln.
Bestehen bleiben soll für alle Bereiche ein Essensbeitrag von (derzeit) EUR 53 im Monat.
Zur Anfrage bezüglich des Personalmangels in Kindergärten sprach Frau Laska von einer "durchaus angespannten Situation".
Grete Laska stellte klar, dass jene ca. 1700 Kinder aus Niederösterreich, die in Wien einen Kindergarten besuchen auch weiterhin den vollen Beitrag bezahlen müssen. Sie verwies darauf, dass das in umgekehrter Richtung von Wien nach Niederösterreich ebenso gelte.

Handelnde Personen
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister (SPÖ)
Gab Einführung des Gratiskindergartens bekannt. Neben der sozialen Komponente des Projektes werden sicher auch politische Überlegungen eine Rolle gespielt haben, die Umsetzung zum jetzigen Zeitpunkt voran zu treiben.
Christian Oxonitsch, amtsführender Stadtrat für Bildung, Jugend, Information und Sport (SPÖ)
Übernimmt die Amtsgeschäfte von Stadträtin Grete Laska und ist für die weitere Umsetzung des Projektes Gratiskindergarten in Wien zuständig. (Gewählt im Wiener Gemeinderat am 26. 3. 2009, 98 abgegebene Stimmen, 65 Ja-Stimmen, 33 Nein-Stimmen)
Isabella Leeb, nicht amtsführende Statdträtin (ÖVP)
Eine der kritischen Stimmen im Gemeinderat zum Thema: Kindergarten in Wien
Kritikpunkte:
Bürgermeister Häupl setze eine seit 2002 erhobene Forderung der ÖVP um.
Die Umsetzung des Projektes Gratiskindergarten in Wien sei gefährdet.
"Es gibt zu wenig Platz, zu wenig ausgebildetes Personal ...", im 23. Wiener Gemeindebezirk "drohen Hortschließungen".
Stadträtin Leeb tritt für ein Gutscheinsystem angelehnt an das Hamburger Modell ein. "Jeder Elternteil, der sich für einen Kindergartenplatz anmeldet, erhält einen Gutschein und kann sich seinen Kindergartenplatz frei wählen. Mit dem Gutschein gehen die Eltern zum Träger; der Träger verrechnet mit der Behörde."

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Freitag, 13. März 2009

Bildungspolitik jenseits des Tellerrandes

Problem
Die Bildungspolitk scheint im Moment auf die Frage "2 Stunden mehr oder weniger?"reduziert zu sein. Würde es dabei bleiben, werden Lehrer, Schüler und Eltern schließlich Leidtragende einer ungenützten Chance sein.

Lösungsansatz
Die derzeitige Situation im Bildungswesen sollte auf einer breiteren Ebene diskutiert und angegangen werden. Noch dazu mit einem zukunftsträchtigen Konzept. Es geht nicht darum, die Probleme so lange zu wälzen, bis sie übermächtig erscheinen, sondern mit einer Perspektive ans Werk zu gehen, die zum Ziel hat, eine Verbesserung der gegenwärtigen Situation zu erzielen unter Einbeziehung aller Beteiligten.

Handelnde Personen
Claudia Schmied, Unterrichtsministerin
Kämpft über die Medien und versucht, in der Öffentlichkeit Zustimmung für ihre Forderungen zu bekommen.
Fritz Neugebauer, Vorsitzender der GÖD
Möchte als Verhandlungspartner ernst genommen werden und im direkten Gespräch hart verhandeln.
Josef Pröll, Finanzminister
Hält sich etwas bedeckt, stellt Ministerverantwortung von Claudia Schmied in den Vordergrund.
Werner Faymann, Bundeskanzler
Sollte als Bundeskanzler an einer Gesamtlösung für den Bildungsbereich interessiert sein. Die Art der Auseinandersetzung zu diesem Thema erinnert an Vorgänge in der vorherigen Koalition und ist damit ein Testfall. Es muss sich erst zeigen, ob die Regierung eine neue Lösungskompetenz beweist.

Hintergrundinfos und Kommentare
Claudia Schmied über Investitionen im Bildungsbereich
Michael Fleischhacker, Die Presse
Katrin Burgstaller interviewt den Bildungswissenschaftler Wolfgang Horvath, Der Standard
Hans Rauscher interviewt Fritz Neugebauer, Der Standard

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Dienstag, 10. März 2009

Patientensicherheit in Österreichs Spitälern

Problem
In Österreich werden keine verlässlichen Statistiken über Todesfälle von Patienten geführt, die durch ärtzliche Kunstfehler oder sonstige Kommunikationsprobleme bei der Informationsweitergabe ums Leben kommen.

Lösungsansatz
Einerseits gilt es, die entsprechenden Fälle nicht zu vertuschen, sondern österreichweit zu erfassen und die Ursachen von Fehlleistungen zu analysieren, um Fehlerquellen möglichst auszuschalten. Gleichzeitig sollte das Qualitätsmanagement der Spitäler verbessert werden.

Handelnde Personen
Alois Stöger, Gesundheitsminister
Unterstützt prinzipiell das Anliegen, Qualität und Transparenz im Gesundheitssystem zu verbessern, verweist laut "Die Presse" vom 10.3.09 jedoch eher auf die Verantwortlichkeit der Länder, Gemeinden und privaten Spitalsanbieter.
Walter Dorner, Ärztekammerpräsident
Tritt für die Interessen der Ärzte ein und versucht Ihre Situation zu schildern.
Wendet sich gegen eine pauschale Panikmache.

Hintergrundinfos und Kommentare
Sylvia Wörgetter, Salzburger Nachrichten
Claudia Dannhauser, Die Presse
Österreichische Plattform für Patientensicherheit
Karin Pollack interviewt Autor Kurt Langbein, Der Standard
Studie: Medizinische Fehler auf Intensivstationen

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Sonntag, 8. März 2009

Mangel an Pflegekräften in Österreich

Problem
Sowohl in den Spitälern als auch bei den selbständigen PersonenbetreuerInnen, die 24-Stunden-Betreuung anbieten, gibt es einen Mangel an qualifizierten Betreuungs- und Pflegekräften.

Lösungsansatz
Die Rahmenbedingungen für Pflegekräfte, die in Österreich arbeiten, zu verbessern. Der Bereich Pflege und Betreuung ist im Wachsen begriffen. Er kann neue Arbeitsmöglichkeiten schaffen.

Handelnde Personen
Rudolf Hundstorfer, Sozialminister
Verweist auf Maßnahmen des AMS. Weitere Maßnahmen sind zu überlegen.

Dr. Reinhod Mitterlehner, Wirtschaftsminister
Für den Bereich der PersonenbetreuerInnen als Gewerbetreibende

DI Josef Pröll, Finanzminister
Für die steuerliche Behandlung der Pflegekräfte zuständig

Experten Know How für den Bereich PersonenbetreuerInnen
Wirtschaftskammer Österreich

Detailinfo zu Mangel an Pflegekräften
Jobchancen für Pflegekräfte
Zu wenig Pflege- und Betreuungskräfte

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Cross Border Leasing

Problem
Die Stadt Wien und andere Länder und Gemeinden haben Gemeinschaftseigentum an amerikanische Investoren verkauft und wieder zurückgeleast (Cross Border Leasing) um dadurch Geld zu "erwirtschaften". Nicht erst seit der weltweiten Finanzkrise sind diese Transaktionen als fragwürdig eingestuft worden.

Lösungsansatz
Schrittweiser Ausstieg aus den Verträgen

Handelnde Personen
Mag.a Renate Brauner, Vizebürgermeisterin von Wien, Finanzstadträtin
Hat erste Verträge aufgelöst. Weitere bestehen noch.

Engagierter Experte zum Thema:
DI Martin Margulies, Wiener Gemeinderat

Detailinfo zu Cross Border Leasing

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