Dienstag, 7. April 2009

Internet-Einkauf: Sparen oder draufzahlen

Problem
In Zeiten wirtschaftlicher Anspannung versuchen die Konsumenten günstige Angebote zu nützen. Die gibt es teilweise im Internet. Doch manche Angebote können teuer werden, unseriöse Anbieter erweisen sich als Stolpersteine.

Mögliche Fallen
Im Jahr 2008 wurden vom Internet Ombudsmann, einer außergerichtlichen Schlichtungsstelle, 7353 Beschwerden bearbeitet, die sich auf Probleme mit Internetgeschäften bezogen. Tendenz steigend. Allein im März 2009 meldeten sich über 1000 betroffene Konsumenten. Vorsicht ist geboten, wenn auf einer Anbieter-Homepage kein vollständiges Impressum vorhanden ist oder exotische Firmenstandorte auftauchen. Weitere Alarmzeichen sind laut AK-Konsumentenschützer Harald Glatz versteckte oder fehlende Preise, spärliche Informationen über das Rücktrittsrecht von Konsumenten oder das Zusenden von Rechnungen mit anwaltlichem Begleitschreiben ohne Gegenleistung. Aber auch manche Gratis-Download-Seiten erweisen sich bei näherem Hinsehen als versteckte kostenpflichtige Angebote.

Schutzmaßnahmen
Um über das Internet günstig einkaufen zu können ist es vor allem wichtig, seriöse Anbieter von unseriösen zu unterscheiden. Internet Ombudsmann Bernhard Jungwirth verweist auf die eigene Homepage http://www.ombudsmann.at/ - dort ist eine Watchlist von Anbietern zu finden, die bereits in mehrere Beschwerdefälle verwickelt waren. Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer unterstützt durch sein Ministerium den Trägerverein des Internet Ombudsmannes und bekräftigte in einer Pressekonferenz, dass diese Unterstützung auch in Zukunft gegeben sein werde. Er erwähnte kopfschüttelnd, dass in seiner Familie selbst jemand eine unerwünschte Rechnung erhalten habe.


Bernhard Jungwirth, Harald Glatz, Rudolf Hundstorfer

Handelnde Personen

Bernhard Jungwirth, Internet Ombudsmann
Leitet die außergerichtliche Schlichtungsstelle, informiert und bietet mit seinem Team kostenlose Beratung bei Problemen mit "schwarzen Schafen" in der Internetbranche.

Rudolf Hundstorfer, Konsumentenschutzminister
Tritt für Maßnahmen im Rahmen des EU-Rechts ein, fordert Aufklärungsarbeit und mehr Transparenz im Geschäftsverkehr

Harald Glatz, AK-Konsumentenschützer
Fordert besseren Verbraucherschutz und die Anpassung der EU-Fernabsatz-Richtlinie aus dem Jahre 1997 an die heutigen Gegebenheiten. Möchte in Österreich ein verbessertes Rücktrittsrecht insbesondere dann, wenn vom Anbieter keine klare Bestellnachricht gesendet wurde.

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