Samstag, 4. April 2009

Wie den Jugendlichen Arbeit geben?

Problem
Die Arbeitslosigkeit unter den 20- bis 24-Jährigen in Österreich steigt dramatisch an. Ende Februar 2009 waren waren fast 36.900 Personen dieser Altergruppe auf Jobsuche. Im Vergleich dazu waren es bei den unter 19-Jährigen 10.529 Personen.

Aktuelle Maßnahmen und Forderungen
Sozialminister Rudolf Hundstorfer sieht einen Schwerpunkt in der Lehrstellenförderung. "Praktisch alle Lehrplätze in Österreich – das sind immerhin rund 127.000 – werden monatlich im Durchschnitt mit 230 Euro pro Lehrling gefördert. Insgesamt investiert der Bund heuer 357,1 Mio. Euro in die Lehrstellenförderung. Das sind um 23,4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr." Zusätzlich will der Sozialminister 120 Millionen Euro für die Unterstützung der 19- bis 24-Jährigen einsetzen, um ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Die Grüne Sprecherin für ArbeitnehmerInnenpolitk, Nationalratsabgeordnete Birgit Schatz, steht den Ankündigungen skeptisch gegenüber und verweist auf früher gemachte Zusagen des Sozialministers. Sie verweist auf die Tatsache, dass junge Menschen immer weniger Vollzeitjobs erhalten. Der Anteil junger Menschen bis 30 in den Bereichen atypischer Beschäftigung sei relativ hoch, besonders bei den LeiharbeiterInnen und geringfügig Beschäftigten. "Ca. 70% aller LeiharbeiterInnen (insgesamt 68081 im Jahr 2008) sind junge ArbeitnehmerInnen, die Hälfte davon ist armutsgefährdet und verdient weniger als 800 Euro."

Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf von der FPÖ forderte, dass im Bundesdienst 1000 neue Lehrstellen geschaffen werden sollten. Für den öffentlichen Dienst sind laut Sozialminster Hundstorfer folgende Maßnahmen geplant: 2500 zusätzliche KinderpädagogInnen für Wien (Gratiskindergarten), 1000 neue Polizeibeamte (davon 450 in Wien) und die Ausbildung von mehr als 2000 neuen Pflegekräften über das AMS.

Handelnde Personen

Rudolf Hundstorfer, Sozialminster
Bringt als Sozialminister zahlreiche Vorschläge ein. Inwieweit die eingeleiteten Maßnahmen umgesetzt werden und Wirkung zeigen, muss sich erst herausstellen.


Mag.a Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen
Tritt für den Ausbau der Kapzitäten an berufsbildenden Schulen ein und fordert ein Praktikumsgesetz für angehende Akademiker, das "eine klare Abgrenzung zwischen Ausbildungsverhältnis, Volontariat und normalem Arbeitsverhältnis ermöglicht". Dadurch soll der eventuelle Mißbrauch von Praktikumsplätzen gestoppt werden.

Dr. Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftsminster
Möchte in Zusammenarbeit mit dem Sozialminister neue Ausbildungsplätze für Jugendliche zur Verfügung stellen.

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