Samstag, 11. April 2009

Friedenskonferenz in Wiener UNO




Foto: UPF, Wien

Im Blickpunkt
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2009 unter das Motto "Year of Reconciliation" gestellt (Jahr der Versöhnung). An der UNO in Wien veranstaltete die Universal Peace Federation (UPF) gemeinsam mit anderen NGO´s am 8. April 2009 eine internationale Konferenz zum Thema "Reconciliation and the Role of Global Peace Festivals", um die Ziele der UNO zu unterstützen.

Projekte und Initiativen
Im Rahmen der Konferenz, mit etwa 300 Teilnehmern, wurden verschiedene Projekte und Initiativen vorgestellt, die sich mit bestehenden Konfliktherden auseinandersetzen. Dr. Klaus Renoldner, Arzt und Vorsitzender des NGO Comittee on Peace, sprach über die Bemühungen seiner Organisation, die Entwicklung von Atomwaffen zu stoppen. Er verwies auf Aussagen, die US-Präsident Obama während seiner Europareise gemacht hat.
Lilly Gundacker von der Frauenföderation für Weltfrieden berichtete über das Projekt "Brücke des Friedens". Es bringt Menschen aus verfeindeten Nationen, Völkern und Kulturen persönlich zusammen. Ziel ist, sich gegenseitig besser kennen zu lernen und erste Schritte in Richtung Versöhnung zu gehen. Stefan Maier, Nahost-Kordinator von Caritas Österreich, beschrieb das Projekt "Caritas Peace Campus", das seit 1999 einmal im Jahr Jugendliche aus dem Nahen Osten zusammenbringt, um Konflikte und Spannungen abzubauen und für die Jugendlichen die Vision einer friedvolleren Welt real werden zu lassen. Mag. Gudrun Kramer, Ko-Direktorin von IIPC Austria, sprach über Voraussetzungen, die es ermöglichen, Konflikte zu bearbeiten und schließlich aufzulösen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung sprach Dr. Yong Cheol Song, Vorsitzender von UPF Europa, über Ziele und Bedeutung der Global Peace Tour im Jahr 2009. Das Weltsozialforum war vertreten durch Dr. Leo Gabriel. Er betonte die Chancen, die die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise bieten würde, um zu einer friedlicheren Welt zu kommen. Es gelte die Auswüchse eines "Kapitalismus in seiner neoliberalen Spielart" zu überwinden.
P. Haider, Koordinator des GPF berichtete über seine Initiativen, die Abhaltung eines Global Peace Festivals in Österreich zu ermöglichen. Von diplomatischer Seite am Podium vertreten waren Kairat Abdrakhmanov, Botschafter von Kasachstan und Dr. Jargalsaikhan Enkhsaikhan, Botschafter der Mongolei. Sie sprachen über die Situation ihrer Länder und über ihre Erfahrungen mit der Abhaltung von Global Peace Festivals.
Die beiden Sitzungen der Konferenz wurden kompetent und menschlich berührend moderiert von Dr. Christian Brünner und Zena Eggough. Großen Anteil am Zustandekommen dieser erfolgreichen Konferenz hatte Peter Haider, Generalsekretär der UPF in Österreich. Für den kulturellen Rahmen der Veranstaltung sorgte der Vienna Peace Choir mit Liedern wie "Let there be Peace on Earth", die allen Teilnehmern der Konferenz zu Herzen gingen.

Grußbotschaften zur Konferenz sandten
Werner Faymann, Österreichischer Bundeskanzler
"Dass Menschen friedlich miteinander leben, liegt auch an ihnen selbst und daran, wie sie ihren Alltag gestalten. Wo Menschen einander zuhören und den Dialog zulassen, wo Menschen Toleranz und Offenheit für andere Lebensweisen, andere Kulturen und andere Religionen zeigen, werden sie Gemeinsames erkennen. Das gilt für Bereiche wie Kunst und Sport, aber ebenso in der Wissenschaft, der Wirtschaft oder in sozialen Belangen. Das gilt nicht zuletzt auch ganz entschieden in der Politik."
Mag. Franz Voves, Landeshauptmann Steiermark
"Jedes Geschehen von Gewalt, jedes gewaltsam ausgelöschte Menschenleben ist eines zuviel. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten und uns bemühen, dass Krieg und Gewalt - nicht nur in ihrer körperlichen, sondern auch in ihrer verbalen Dimension - in unserer heutigen Welt immer weniger Platz finden und der Gedanke des Friedens, der Toleranz, der Solidarität sowie der völkerverbindenden Freundschaft auf weiterhin fruchtbaren Boden fällt."

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Dienstag, 7. April 2009

Internet-Einkauf: Sparen oder draufzahlen

Problem
In Zeiten wirtschaftlicher Anspannung versuchen die Konsumenten günstige Angebote zu nützen. Die gibt es teilweise im Internet. Doch manche Angebote können teuer werden, unseriöse Anbieter erweisen sich als Stolpersteine.

Mögliche Fallen
Im Jahr 2008 wurden vom Internet Ombudsmann, einer außergerichtlichen Schlichtungsstelle, 7353 Beschwerden bearbeitet, die sich auf Probleme mit Internetgeschäften bezogen. Tendenz steigend. Allein im März 2009 meldeten sich über 1000 betroffene Konsumenten. Vorsicht ist geboten, wenn auf einer Anbieter-Homepage kein vollständiges Impressum vorhanden ist oder exotische Firmenstandorte auftauchen. Weitere Alarmzeichen sind laut AK-Konsumentenschützer Harald Glatz versteckte oder fehlende Preise, spärliche Informationen über das Rücktrittsrecht von Konsumenten oder das Zusenden von Rechnungen mit anwaltlichem Begleitschreiben ohne Gegenleistung. Aber auch manche Gratis-Download-Seiten erweisen sich bei näherem Hinsehen als versteckte kostenpflichtige Angebote.

Schutzmaßnahmen
Um über das Internet günstig einkaufen zu können ist es vor allem wichtig, seriöse Anbieter von unseriösen zu unterscheiden. Internet Ombudsmann Bernhard Jungwirth verweist auf die eigene Homepage http://www.ombudsmann.at/ - dort ist eine Watchlist von Anbietern zu finden, die bereits in mehrere Beschwerdefälle verwickelt waren. Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer unterstützt durch sein Ministerium den Trägerverein des Internet Ombudsmannes und bekräftigte in einer Pressekonferenz, dass diese Unterstützung auch in Zukunft gegeben sein werde. Er erwähnte kopfschüttelnd, dass in seiner Familie selbst jemand eine unerwünschte Rechnung erhalten habe.


Bernhard Jungwirth, Harald Glatz, Rudolf Hundstorfer

Handelnde Personen

Bernhard Jungwirth, Internet Ombudsmann
Leitet die außergerichtliche Schlichtungsstelle, informiert und bietet mit seinem Team kostenlose Beratung bei Problemen mit "schwarzen Schafen" in der Internetbranche.

Rudolf Hundstorfer, Konsumentenschutzminister
Tritt für Maßnahmen im Rahmen des EU-Rechts ein, fordert Aufklärungsarbeit und mehr Transparenz im Geschäftsverkehr

Harald Glatz, AK-Konsumentenschützer
Fordert besseren Verbraucherschutz und die Anpassung der EU-Fernabsatz-Richtlinie aus dem Jahre 1997 an die heutigen Gegebenheiten. Möchte in Österreich ein verbessertes Rücktrittsrecht insbesondere dann, wenn vom Anbieter keine klare Bestellnachricht gesendet wurde.

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Samstag, 4. April 2009

Wie den Jugendlichen Arbeit geben?

Problem
Die Arbeitslosigkeit unter den 20- bis 24-Jährigen in Österreich steigt dramatisch an. Ende Februar 2009 waren waren fast 36.900 Personen dieser Altergruppe auf Jobsuche. Im Vergleich dazu waren es bei den unter 19-Jährigen 10.529 Personen.

Aktuelle Maßnahmen und Forderungen
Sozialminister Rudolf Hundstorfer sieht einen Schwerpunkt in der Lehrstellenförderung. "Praktisch alle Lehrplätze in Österreich – das sind immerhin rund 127.000 – werden monatlich im Durchschnitt mit 230 Euro pro Lehrling gefördert. Insgesamt investiert der Bund heuer 357,1 Mio. Euro in die Lehrstellenförderung. Das sind um 23,4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr." Zusätzlich will der Sozialminister 120 Millionen Euro für die Unterstützung der 19- bis 24-Jährigen einsetzen, um ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Die Grüne Sprecherin für ArbeitnehmerInnenpolitk, Nationalratsabgeordnete Birgit Schatz, steht den Ankündigungen skeptisch gegenüber und verweist auf früher gemachte Zusagen des Sozialministers. Sie verweist auf die Tatsache, dass junge Menschen immer weniger Vollzeitjobs erhalten. Der Anteil junger Menschen bis 30 in den Bereichen atypischer Beschäftigung sei relativ hoch, besonders bei den LeiharbeiterInnen und geringfügig Beschäftigten. "Ca. 70% aller LeiharbeiterInnen (insgesamt 68081 im Jahr 2008) sind junge ArbeitnehmerInnen, die Hälfte davon ist armutsgefährdet und verdient weniger als 800 Euro."

Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf von der FPÖ forderte, dass im Bundesdienst 1000 neue Lehrstellen geschaffen werden sollten. Für den öffentlichen Dienst sind laut Sozialminster Hundstorfer folgende Maßnahmen geplant: 2500 zusätzliche KinderpädagogInnen für Wien (Gratiskindergarten), 1000 neue Polizeibeamte (davon 450 in Wien) und die Ausbildung von mehr als 2000 neuen Pflegekräften über das AMS.

Handelnde Personen

Rudolf Hundstorfer, Sozialminster
Bringt als Sozialminister zahlreiche Vorschläge ein. Inwieweit die eingeleiteten Maßnahmen umgesetzt werden und Wirkung zeigen, muss sich erst herausstellen.


Mag.a Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen
Tritt für den Ausbau der Kapzitäten an berufsbildenden Schulen ein und fordert ein Praktikumsgesetz für angehende Akademiker, das "eine klare Abgrenzung zwischen Ausbildungsverhältnis, Volontariat und normalem Arbeitsverhältnis ermöglicht". Dadurch soll der eventuelle Mißbrauch von Praktikumsplätzen gestoppt werden.

Dr. Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftsminster
Möchte in Zusammenarbeit mit dem Sozialminister neue Ausbildungsplätze für Jugendliche zur Verfügung stellen.

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